Der vormaterielle Zustand alles Existierenden. Gemäß der "Theorie der Protomaterie" von Arnold C. Gabain (1928) besteht alles Seiende nicht nur aus geistlosen Elementarteilchen (etwa Atomen), sondern ist beseelt. Da physikalische Prozesse als Austausch von Energie interpretiert werden können, gilt dies in Analogie auch für Vorgänge der karmischen Sphäre. Als Träger der Energiewellen nahm man immerhin bis zum Ende des vorletzten Jahrhunderts einen Äther an. Träger des Karmas und damit von positiver und negativer Energie ist der Feinstoff. Dieser kann sowohl seelische Vorgänge beeinflussen als auch in unserer physikalischen Welt wirken - somit ist Feinstoff das zentrale Medium magischer Vorgänge. Gabains Schülerin Kim-Angelika Tröte schlägt eine gekonnte rhetorische Brücke zur Quantenfeldtheorie, mittels der die Verbindung von Physik und Okkultismus geschaffen werden könnte. Dass es noch keinen wissenschaftlichen Nachweis des Feinstoffs gibt, liegt nicht etwa an der Borniertheit der Wissenschaftler, sondern daran, dass die Quantenfeldtheorie eben nicht ins Gebiet der Experimentalphysiker fällt, die die entsprechenden Messapparaturen schon längst konstruiert hätten haben können. Die Theorie neuronaler Schaltkreise kommt ohne den Feinstoff aus, doch sieht sie sich nicht im Widerspruch zu Gabain und Tröte.