Der Aiwass, wie er sich dem Magier Aleister Crowley nach dem Konsum von vier Pfund Spice präsentiert hat.
So ist der Aiwass auf einer Sitzung des Triumbierats erschienen, um den eigenen Artikel im Lexikon der parallelen Semiotik zu diktieren. Leider ist der notierte Text irgendwie verschollen...
Engelhaftes oder geisterartiges Wesen, das großen Propheten und Mahatmas erscheint, um ihnen das ewige Wissen zu offenbaren. Dabei wird eine mehr oder weniger direkte Verbindung mit der transtemporären Datenbank auf Strygnon Beta hergestellt (siehe auch: Lexikon). Um Übertragungsfehler zu vermeiden, ist beim Aiwass (im Gegensatz zu anderen spiritsmologischen Entitäten) neben diversen kleineren Bedingungen unbedingt zu erfüllen, dass
- der/die Beschwörende des Altgriechischen mächtig ist;
- irgendwo Weihrauch verbrannt wird;
- Klobrille und Fingernägel einer rituellen Reinigung unterzogen wurden;
- sich keine Tonträger mit Aufnahmen der Bee Gees im Umkreis von 384.399 km um den Ritualort befinden.
Das Erscheinungsbild, mit dem sich der Aiwass dem Beschwörenden präsentiert, ist nicht konstant, sondern hängt stark von dessen koprosophischer Ausrichtung ab und erlaubt Rückschlüsse auf den ontopsychotischen Verschwurbelungsgrad. Die Erscheinung ist damit in doppeltem Sinn zeichenhaft. So hat Dr. Faust den Aiwass als Erdgeist erblickt, Dr. Gehirnthaler erschien er als Knürratan, niederen Mahatmas zeigt er sich als schäbiger kleiner Wurzelsepp.
Folgender Dialog wurde heimlich bei einer spiritistischen Sitzung der in Dortmund ansässigen "Loge zu den vier Brauereien" aufgezeichnet:
A: Es war G'Lan. Ich habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen. Er schoss geradezu herunter - wie es die alten Geschichten erzählen.
B: Nein, nicht G'Lan. Drosalla, deren Licht die Welt erfüllt.
C: Das spielt doch keine Rolle. Es ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen für das kommende Jahr. Dieser Ort ist gesegnet. – Und Sie, Herr Botschafter, was haben Sie gesehen?
D: Nichts. Ich habe gar nichts gesehen.
