Wein

Kardinal Frederick Hübner d. J. nimmt Leseunterricht zum Preis für eine Karaffe Messwein (Kupferstich ca 1500)

Eine der edelsten Substanzen, die die Götter uns Menschen gegeben haben, um dem tristen Alltag zu entkommen. Parallelsemiotiker betonen immer wieder die besondere Bedeutung des Bieres für ihre Wissenschaft und genießen Wein nur außerhalb der Dienstzeiten. Jedoch haben aktuelle Studien herausgestellt, dass auch der Wein in punkto Zeichenhaftigkeit und Schwurbulenz nicht zu vernachlässigen ist: 

Zunächst einmal ist das auf den Großmeister der Schwurbulenz, Arthur Schopenhauer, zurückgehende zentrale Diktum der Önosophie, "Jeder trinkt den Wein, den er verdient", in höchstem Maße zirkulär, denn die darin implizite Bewerttung sowohl des Getränks als auch des Konsumenten ist nur für eingeweihte Gutweintrinker nachvollziehbar – wohingegen der durchschnittliche Liebhaber von Plörracher, Dornfelder und Lemberger Matschbirne nicht einmal zwischen Körper und Volumen zu unterschieden weiß und die mit der Wertungsimplikation einhergehenden  Kriterien ohnehin relaevant zu setzen niemals die Gelegenheit bekommen wird.

Zweiterdings sind eben diese Kritierien respektive die scheinbar willkürliche Festlegung derselben Auslöser für eines der ersten großen parallelsemiotischen Expoerimente, den Schirracher Test, gewesen.

Wein ist in den letzten 2000 Jahren in Verruf geraten, weil er die Eigenschaft hat, sich manchmal spontan in Blut zu verwandeln. (Keiner weiß, warum Kekse immer noch so beliebt sind.)

A propos Götter: Wenn diese gewollt hätten, dass in Übersee Wein angebaut würde, läge Chile in Italien und Kalifornien wäre ein französisches Departement! So, jetzt wisst ihr's.