The shortest distance between two towns
is riding in a limo with the windows down.
Guy Clark

reisebus

Eine der berüchtigten Himmelfahrtfahrten der Cerebrosophischen Liga: Im strengeren Sinn keine Reise, bei der Ziel und Zweck deckungsgleich sind, sondern ein Ausflug, bei dem es um das Reisen an sich geht.

 

Eine Reise ist immer eine Bewegung von einem Ort zum anderen, die in einer gewissen Zeitspanne vor sich geht. Wird dafür keine Zeit benötigt, sprechen wir von Bilokation oder vom "Hase und Igel-Syndrom".

So genannte Zeitreisen sind demnach unmöglich, denn Zeitpunkte sind keine Orte.In der Science-fiction-Literatur haben sie aber ihren festen Platz, und zwar als Metaphern. (Ähnliches gilt übrigens für das Aufsuchen anderer metaphorischer Plätze, wie z.B. den Inneren Kern, das (eigene oder fremde) Bewusstsein oder einfach nur sich selbst.)

Mahatmas und Religionsstifter haben sich von je her durch eine stark ausgesprägte Wanderfreudigkeit ausgezeichnet, sei es, dass sie

  • auf dieser Reise zu sich selbst gefunden haben (Mme. Blavatzky),
  • ihren Glauben mehr oder weniger freundlich verbreitet haben (Mohammed),
  • ihre akademische Kariere mehr oder weniger zielstrebig verfolgt haben (Theodor S. Flinck),
  • von Neidern, eifersüchtigen Ehemännern oder bornierten Pfaffen verjagt wurden (Henry Chinaski) oder
  • an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnten (Knorfus v. Tuborg)

Philosophen hingegen gelten allgemein als ortsfest: Der Freund des Weisen ist kein Freund der Reisen. Prominentestes Beispiel ist Immanuel Kant.