* 1957. Deutsch-amerikanischer Schriftsteller und Freigeist. Er fiel schon früh auf durch kunstvoll formulierte, nicht gerade unexplizit gehaltenen Darstellungen sexueller Handlungen und seine Romane, in denen er mit beißendem Humor gegen Kirche und Staat und insbesondere gegen Spießertum und jede Form bigotter Religiösität polemisierte. Kritiker werfen ihm vor, die dadurch hervorgerufene Entrüstung seitens des Establishments sei wohlkalkuliert und Teil einer gekonnten Selbstinszenierung. Über seine herausragendes literarisches Talent sowie seine schier unendliche Belesenheit hingegen herrscht Einigkeit; die Komplettübersetzung der Werke La Gadeons gilt als alternativlos.
Daneben trägt Singleton mit seiner Neuformulierung des semantischen Transpersonalismus keinen unswesentlichen Anteil an der Entwicklung der parallelen Semiotik. Da der Demiurg ein Zwitter ist und jedes Seiende immer auch Zeichen für ein anderes Seiendes ist, lassen sich Eigenschaftenverkettungen (bei Singleton als "semische Strings" bezeichnet) zwischen allen personenhaften Objekten auf allen ontologischen Ebenen auch empirisch nachweisen. Diese Erkenntnis - in Singletons Werk nur ansatzweise systematisch ausformuliert - kam den Mitgliedern des Triumbierats nach einer gemeinsamen dreistimmigen Lesung aus Singletons Romanen in den Sinn. Dies gilt gemeinhin als Geburtsstunde der parallelen Semiotik.
Seit dem Jahr 1998 lebt Bob Singleton in einer Künstlerkolonie auf einer schwimmenden Insel. Der genaue Aufenthaltsort ist unbekannt, doch hält er per Postkarte Kontakt zu gleich zwei literarischen Gesellschaften, die seinen Nachlass beanspruchen: die deutsche "Schule der Anspieleristen" sowie der in Boston ansässige "Bob Singleton Estate" (BSE). Die beiden Clubs sind seit einem gemeinsamen Symposium zu "Humor in den Schriften Bob Singletons" heillos zerstritten.