Eine in Exo- und Kryptopsychologie, der Kronshagener Deutung sowie verschiedenen okkulten Lehren beheimatete These, gemäß der Charaktereigenschaftensowie allgemeine geistige und seelische Features auch rückwirkend zwischen Individuen gleichen Namens ausgetauscht werden können. So ist es also nicht nur unschön, sondern mglw. auch ernsthaft gefährlich, sein Kind Adolf, Roland, Thor oder Helmut zu taufen. Medium des Charaktertransfers könnte etwas wie Feinstoff sein; die (empirisch arbeitenden) psychologischen Wissenschaften verzichten auf eine genauere Erklärung der Prozesse. Die Theorien haben ihren Ursprung in der Mystik nordamerikanischer Indianer und werden am Beispiel des Dichter-Gunmans William Blake ausführlich im Film "Dead Man" erläutert.

Eine Weiterentwicklung ist der auf Bob Singleton zurückgehende meta- oder parallelsemiotische Transpersonalismus, der eine derartige Beeinflussung auch zwischen Individuen verschiedener ontologischer Ebenen vorsieht. Wenngleich - von einigen Radio-Essays im Frühwerk abgesehen - eine konsistente wissenschaftliche Formulierung in Singletons Werk fehlt, ist Transpersonalismus das Handlung generierende Moment; somit kann seine Bedeutung für diesen Teilbereich der parallelen Semiotik nicht zu hoch eingeschätzt werden.