dolfmitwolf

  Don't try this at home!

„Der Mensch ist des Menschen Dolf.“
Friedhelm von Kalau (1860 – 1935)

Dolf Cohn-Restik ist der anarchische Geist der Cerebrosophischen Liga und hat damit eine Sonderstellung im Triumbierat inne: Es geht um die endlichdimensionale Sphäre des Fehlerhaften als Teilmenge der verdrängten, dunklen Regungen, die uns zu Handlungen bewegen, in Folge derer wir nicht mehr zu Cocktailpartys eingeladen werden. Dies sind aber die Bezirke, in denen das Wildern beginnt. Man taucht hinab, auf der Suche nach schnellen unverbindlichen Abenteuern des Geschlechts, sieht sich einem Zerrbild dessen konfrontiert, was man einst zu sein glaubte, um sich jedem Läuterungsgedanken zu verschließen. Die Warnrufe der Spielverderber bleiben ungehört, die Zeichen ungelesen. Es gibt keine Wiedergeburt als neuer Mensch, keine Selbstrettung durch Weltrettung, kein Aufsteigen ins Licht. Der zerbrochene Spiegel ist auf einmal mehr als eine verbrauchte Metapher, das Irren kommt dem Leben gleich. Du taumelst, stürzt schließlich in eine Pfütze aus Sekreten des Körperlosen, dessen Lachen die Hoffnung verhöhnt und dessen Rektum den Horizont bildet für schrecklichere Absurditäten. Es ist vorbei. Und schlimmer noch: Es hat nie begonnen. Die Zeit war gestern, aber es war die falsche.

Und Dolf? Er steht lächelnd an der Bar, hält einen Plausch mit der Gastgeberin, die sich wundert, wo du abbleibst. Sie ahnt die Wahrheit wohl, aber schon bald bist du vergessen...