Lat.: das Unteilbare. Die Gesamtheit (Menge) aller relevanten Kerneigenschaften (siehe auch: Wesen) einer Person, deren ontologischer Verschwurbelungsgrad derart hoch ist, dass die Wegnahme einer dieser Eigenschaften das Gesamte - eben das Individuum - beschädigen würde. Während man also das Atom nicht teilen kann, gilt für das Individuum, dass man es nicht teilen soll. Beide Modalitäten haben sich mittlerweile überlebt. Vom Individuum streng zu unterscheiden ist das Schopenhauersche Subjekt, aber nur nach dem Genuss von mindestens einem Fass Amontillado und (parallel dazu) gefühlt 60000 Seiten Quellenstudium - in Wirklichkeit aber höchstens 42000.
Das Individuum ist die semantische Opposition zur Masse. In Zeiten der Postmoderne, d.h. seit dem Wegfall der Authentizität als ontologischer Klasse, gilt, dass sich das Inividuum selbst erfindet. Dieses angebliche Selbst-Erfinden von gerät in 100% der bekannten Fälle zum Plagiat, wie der reproduktive Charakter von Casting-Shows beweist. Ungeklärt ist, ob dies als Mangel an Kreativität anzusehen ist (wie zuletzt Habermas kritisiert), eine dem Establishment eigene Aversion gegen alles Postmoderne dahintersteckt (wie Denkforsch jüngst nachzuweisen versucht) oder alle Individuen (=Inkarnationen) sowieso nur Resonanzen der karmischen Sphäre darstellen (wie aktuell Yogi Mashrum Ramadingding anzuführen sich nicht entblödet).