
Das Trigon von Uppsala ist ein philosophisches Konzept der Schwedischen Schule um Törge Röverberg (1749 - 1813). Es bildet den Begründungsendpunkt einer ontologischen Kategorienlehre um die "Metaklassen" Geist, Energie und Materie. Demnach gehöre "alles Seyende nicht nur einer dieser Meta=Classes an, sondern habe Aspecte von allen Dreyn, von Geist (spiritus), Energi und Materia" (Röverberg 1786, übersetz von G. C. Lichtenberg, Göttingen, 1792). Eine Abbildung des Trigons ziert neben dem Kreuz, dem schwedischen Landeswappen und dem Freimaurerzeichen den Mosaikfußboden der Ehrenhalle der Universität Uppsala.
Die Schwedische Schule, der auch Peter Bellmann und Carl von Linné angehörten, erntete bei den deutschen Idealisten um Fichte und Hegel vor allem (unbegründeten) Spott. Eine Berufung nach Uppsala war eine beliebte, im Scherz angedrohte Strafe für verspätete Veröffentlichungen, verlorene Trinkspiele und dergleichen. Schopenhauer dagegen zitiert Röverberg in der "Welt als Wille und Vorstellung" allein dreizehnmal. In der neuesten Zeit, die dem digital-diametralen Diktat unterworfen ist, gilt das Trigon als bestenfalls unmodern, schlimmstenfalsch als falsch.
Das Trigon lässt sich als dreidimensionales Koordinatensystem auffassen, dessen Achsenschnittpunkte jedoch nicht in einem Ursprung liegen. Somit wird räumlich verdeutlicht, welchen Anteil eine der genannten Metaklassen an einer ontologischen Klasse (oder einem Element daraus) hat. In einer neueren, auf das Triumbierat zurückgehenden Fassung, dem "Trigon von Oha" (Flinck 2003) werden i.W. die Bezeichnungen für die Metaklassen Geist, Materie und Energie ersetzt durch die Begriffe Gehirn, Gebein und Gemächt.
