Diese Abbildung im Handbuch hindusistischer Hausgötter kommt der überlieferten Darstellung wohl am nächsten.
Sprich: Schneredem oder Knürratan oder Tschnorridum, auf deutsch etwa: schäbiger kleiner Wurzelsepp. Die verschollene dreiundzwanzigste Trumpfkarte im Tarot, die auf ein dämonisches Wesen in der Mythologie des Hymalayayogi zurückgeht. (Nicht verbürgt ist die Eindeutschung als "Scharlatan" und die Verwendung der entsprechenden Darstellung eines Kartenbetrügers auf der Tarotkarte selbst.)
Die wahrsagetechnische Bedeutung ist dabei recht schwer zu rekonstruieren: In direkter Wirkung verheißt der Xny'rh-Atam wahrscheinlich mittelmäßigen Reichtum, einen hübschen Esel und eine Frau mit Käsefüßen. Umgekehrt bedeutet er eimerweise Regen, sieben Schwiegermütter und einen Tinnitus im Endstadium.
In den wenigen ihm geweihten Tempeln wird er dargestellt als Chimäre aus Elefant und Höhlentiger, mit Glupschaugen, Engelsfüßen, Libellenflügeln und sieben Armen, deren siebenfingrige Hände Dunkelheit statt Licht verbreitende Öllampen halten. Um den Hals trägt der Xny'rh-Atam eine Knotenposaune und sein Haupt ist mit der zweizipfeligen Orchideenkrone von Xanadu geschmückt. Der Xny'rh-Atam war als Bewahrer der Fließrichtung der drei großen Ströme Indiens und der Reinheit des Wassers ursprünglich von zentraler Bedeutung in der gesamten indischen Philosophie. Jedoch wurde bei den meisten regionalen Kulten diese Aufgabe von Nashramdulkur, dem dreigesäßigen Pavian, übernommen. Ein Grund liegt dabei sicher im Aussterben der Höhlentiger vor dem Jahr 1000.
Im Streit über die richtige Aussprache des Namens zerstritten sich die beiden damals noch zusammengehörigen Völker der Sinti und Roma, denen die Erfindung des Tarot nachgesagt wird. Seitdem ist der Xny'rh-Atam nicht mehr im Tarotspiel enthalten. Die letzte Hexe, die diese Karte noch richtig deuten konnte, wurde 1728 in Montpellier verbrannt, nachdem die Ehefrau des lokalen Großinquisitors Käsefüße bekommen hatte und dieser sie gegen einen Esel eintauschen wollte.