Jarry 2

1873 - 1907. Französischer Schriftsteller und Theoretiker. Berühmt wurde er durch seine Fähigkeit, am Geruch eines Briefkastens die Anzahl der darin enthaltenen behördlichen Bescheide festzustellen. Weiterhin begründetet er die 'Pataphysik, schuf König Ubu und errang bei der  ersten Tour de France 1905 die Bronzemedaille. (Die bei dem Zielfoto verwendete Photofinish-Kamera wurde eigens zu diesem Zweck von den Gebr. Lumiere entwickelt.)

Nico

Nico K. Strohfeld, Begründer und unheimlicher Vorsitzender der Katachreten (Entwurf der Panoramatapete: RoFra, CC BY-SA 3.0)

Eine von Nico K. Strohfeld gegründete Geheimorganisation, die sich mit Nachdruck auf die Fahnen geschrieben hat, die von A. Donda vorhergesagte Informationsexplosion aufzuweichen. Nach Donda besteht die vehemente Gefahr, dass die Dichte von Information erdrutschartig ansteigt und bei einem kritischen Wert ein Versiegen aller Speichersysteme nach sich zieht. Um dies zu verhindern, muss die Informationsdichte gedrückt werden. Dabei liegen zwei mögliche Wege auf der Hand: die gepflegte und die ungepflegte Redundanz. Erstere wird auch vom zugedrückten Auge als Kunstform entlarvt, letztere hingegen lässt sich beim besten Willen nur noch als verstrickte Aneinanderreihung von Bullshitinformationen abkanzeln. Die Katachreten beanspruchen für sich, die erste Strategie auszuüben; Konkurrenzorganisationen wie der GKV oder dem Jugendmagazin Bento werfen sie vor, den zweiten, also falschen Weg zu verfolgen.

ceci n'est pas une zahnbürste

Ich habe eine „5 in 1-Zahnbürste", die für Zahnvorderseiten, -rückseiten, -zwischenräume, Mahlflächen und Zahnfleischmassage gleichermaßen geeignet ist. Meine Zahncreme hingegen ist ein „8 in 1"-Produkt: Sie schützt vor Karies, Parodontose, Zahnstein, Mundgeruch, Zahnpelzneubildung, Zahnfleischbluten, Defluoridiserung und Langeweile beim Zähneputzen. Reicht es, wenn ich weiterhin nur eine Zahnpaste und eine Zahnbürste benutze, oder muss ich für jeden Zahncremeaspekt eine Zahnbürste und für jeden Bürsteneinsatzzweck eine spezielle Tube vorrätig haben? Oder ist, wie mir eine mir bekannte Zahnarztgattin jüngst versicherte, diese ganze angebliche Mehrfachverwendung nur ein Werbegag, weil schließlich in den Zwischenräumen gar kein Karies entsteht, Parodontose aber nur eine Frage des Zahnfleisches ist u.s.f.? Dann wären nämlich nur die Bereiche der Mundhygiene wirklich abgedeckt, die von Bürste und Paste gleichermaßen unterstützt werden.

(Leserbrief in „Zahnpflege in unserer Zeit", Heft 3/2015)

 

Antwort:

Liebe/r Leser/in, wir freuen uns über Ihr Interesse an aktuellen Fragestellungen der oralen Hygiene und freuen uns, Ihnen antworten zu dürfen. Ihre Bekannte und deren Gedanken zu den Nutzungsaspekten von Zahncreme und Zahnbürste sind sehr scharfsinnig, lassen aber einige nur scheinbar nebensächliche Details in leichtsinniger Art und Weise außer Acht.
Zunächst wäre die Nutzung von Zahnseide zu nennen, die es für insgesamt vier Normgrößenklassen in verschiedenen Stärken zu kaufen gibt, was dem von Ihnen geschilderten Problem eine weitere Dimension verleiht. Bei der Auswahl der für Sie geeigneten Pflegeartikel ist also ein Optimierungstensor zu bestimmen. Ihr Zahnarzt hilft Ihnen da gerne weiter.
Weiterhin hat sich gezeigt, dass von weitaus größerem Belang sein kann, ob die Streifenfarbe der von Ihnen benutzen Reinigungspaste mit der farblichen und texturellen Ausgestaltung von Badematte, Toilettenvorleger und Duschvorhang harmoniert. Wir empfehlen daher, in regelmäßigen Abständen Zahnpflegeartikel wie auch Badezimmereinrichtung auszutauschen und an Jahreszeit, Mondphase und Großwetterlage anzupassen.

Mit freundlichem Gruß
Ihre
Zahnpflege in unserer Zeit-Redaktion

PS: Wussten Sie schon? Eine Jahresmitgliedschaft des Vereins Wir gegen den Mundgeruch kostet nur 12,99 EURO und bietet neben zahlreichen weiteren Vorteilen auch ständig wechselnde attraktive exklusive Angebote. Besuchen Sie uns doch mal auf unserer Homepage!

Es gibt im Wesentlichen drei ernstzunehmende Religionen - die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters, die Church of Bob und die Theosophie bzw.den draus resultierenden Konfuziobuddhismus. Andere Religionen lassen sich mehr oder weniger direkt auf diese drei Bekenntnisse zurückführen. Tiere haben keine Religion. Das religöse Gefühl entstand, als der erste Mensch seiner Sterblichkeit gewahr wurde und sie mit einer juckenden Stelle verglich, an der man nicht kratzen kann. Wie genau es von diesem originär semantischen Prozess zur (streng genommen politisch zu interpretierenden) Aufteilung in die drei o.g. Religionen gekommen ist, ist unklar. Wahrscheinlich aber ist eine Streitigkeit in einer prähistorischen Skatrunde daran beteiligt.

Siehe auch: Gott.

Siehe auch: Esoterik.

"Der Dummheit Gehör verschaffen!"
Lille Gedös

klimbims

Ursprünglich eine Fraktion der Bewegung "Rule this Planet", die mit einer böswillig fehlerhaften Neuformulierung des Gehirnthalerismus die Menschheit nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren und Niederen bewegen wollen, denn siehe: Die Lüge und die Dummheit sind die mächtigsten Waffen des Versuchers! (12. Röm., 7, 14). Die Klimbims wenden so obskure Methoden wie Astrologie, Nominalisierung, Libromantie oder Simplifikation an und versuchen sich als Massenbewegung zu etablieren. Ihr Engagement gegen das Establishment hingegen ist im Ansatz lobenswert.

Ein zentrales Dogma der parallelen Semiotik, gemäß dem zwischen qualitativer Wertung und semantischer Analyse scharf zu trennen ist und vom einen nicht auf das andere geschlossen werden darf.

Wer Sinn sucht, wird Milch finden.

Wer Milch sucht, wird nichts finden.

Unbekannt.

Konzeptionelle Mondimensoinalität. Eine der Sachen, die man vergeblich sucht, und damit ontologisch auf derselben Stufe wie Glück, Frieden in sich selbst oder die Unterlagen, die man für die aktuelle Steuererklärung benötigt. Im Gegensatz zu Kohärenz sind sind die genannten Dinge jedoch zu finden, wenn man etwas ganz Anderes sucht, wie zum Beispiel die Fernbedienung oder Atommüll.

In der Kulturwissenschaft ersetzt bzw. erweitert die Kohärenz den Wahrheitsbegriff: In der ursprünglichen Wortbedeutung meint Kohärenz die logische  Zusammenhafterei, d.h. die (scheinbar) stimmige inhaltliche Verknüpfung von gedanklichen  Konstrukten innerhalb einer Fiktion; in der parallelen Semiotik werden nun auch logische Brücken zwischen den verschiedenen Kommunikationsebenen konstruiert, wobei die im Oeuvre ex prä schon angelegte Textinterpretation selbst als neue kohärenzstiftende Ebene angesehen werden kann, sofern

  • der scheinbare Primärtext mindestens zweiundvierzig Jahre vor der Definition des Begriffs Postmoderne erschienen ist;
  • der/ die Interpretierende mit dem/ der Verfasser/in über höchstens sieben Ecken verwandt oder bekannt ist;
  • kein/e der beiden o.g. Perosnen Libromant/in ist;
  • es nicht regnet;
  • zwei Dienstage in einer Woche vorkommen.

Die Hürden sind also hoch, aber alles andere wäre nun wirklich wilkürlich.

 

 

kolnitsch

Kann ich in der Lage sein, mir das Rauchen abzugewönen, wenn ich noch gar nicht damit angefangen habe? (2015)

Wer malen kann, hat auch Likör.
Frode Kolnitsch

Frode Kolnitsch beansprucht für sich, in der MIND UNDER CONSTRUCTION-Redaktion der am wenigsten bedeutende Zuträger zu sein, da er ausschließlich für die grafische Aufhübschung dieser Webpräsenz, für diese aber längst nicht ausschließlich verantwortlich ist. Ob er wirklich nur diese geringe Rolle spielt oder vielmehr mit gespielter Bescheidenheit punkten will, ist hier kaum von Belang, denn keiner hat den Besagten jemals von Angesicht zu Angesicht erblickt.

Stattdessen fragt man sich, ob dieser komische Kolnitsch nicht in Wirklichkeit der kleinere (aber talentiertere) Bruder von Mahavishnu Walter Wohlgemuth ist, an welchen Tagen er (also Kolnitsch) sich in unserem Universum manifestiert, wie dieses Universum beschaffen sein müsste, damit die bisher ohnehin nur vermuteten Manifestationen an Wochentagen stattfinden, für die der Kalender der Möhrenanbeter von Tiflis noch keinen Namen hatte, für welche Wochentage der besagte Kalender überhaupt Namen hatte, und ob man in der Lage sein kann, sich das Rauchen abzugewöhnen, wenn man noch sich gar nicht damit angefangen  hat, und wenn ja, ob das auch für Frode Kolnitsch gilt.

Sie sehen schon: Man weiß so wenig, und am wenigsten weiß man über Frode Kolnitsch.

 

 

 

 

Friedobald Schutz vorm Huhn
Friedobald Schutz vorm Huhn, am Vorabend des Vierten Ontologischen Konzils beim Betreten der Kronshagener Kneipe "Lassiter".  (Das Foto, das beim Verlassen der Lokalität aufgenommen wurde, ist nicht freigegeben.)

Die Kunst, das eigene Fehlverstehen der Welt auf andere Individuen zu übertragen, ohne dass diese einem den Schädel einschlagen, und damit ein Basis-Verhaltensmuster menschlichen Zusammen- und Auseinanderlebens. Das Gelingen von Kommunikation kann nur an dem Anteil der Überlebenden eines kommunikativen Aktes gemessen werden. Liegen nach einer Äußerung weder Sender noch Empfänger tot herum, gilt die Komunikationshandlung als erfolgreich. Ob tatsächlich der gewünschte Informationsgehalt übertragen wurde, kann nicht festgestellt werden: Bei einem Fehlschlag lassen sich auch aus eingeschlagenen Schädeln keine Informations auslesen, und haben beide überlebt, lässt sich nur mit Hilfe von Kommunikation (und damit zirkulär) der transmittierte Inhalt nachweisen.

Damit Kommunikation gelingt, sollten nach Jacob Romanson (1922) möglichst alle der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Machtgradient: Der Empfänger weiß, dass der Sender stärker ist (Beispiel: Lexikon der parallelen Semiotik).
  2. Kompetenzgradient: Der Empfänger ist intellektuell nicht in der Lage, die in der Äußerung versteckten Beleidigungen zu erkennen (Beispiel: Bob Singletons frühe Prosa).
  3. Bedeutungsgradient: Der übermittelte Zeichenkomplex ist tatsächlich viel inhaltsleerer als es zunächst den Anschein hat (Beispiel: What's App etc.).

Diese drei Gradienten (Macht, Kompetenz, Bedeutung) folgen direkt aus den Metakategorien im Trigon von Uppsala, Energie, Geist und Materie.

Ein erweiteretes an den Postulaten der Kryptopsychologie orientiertes Modell wurde 1975 von Friedobald Schutz vorm Huhn entwickelt. Es nennt sich das "Drei Nasen-Modell", wobei die "Nasen" in in Wirklichkeit etwas wie Eskalationsstufen darstellen, welche in jeder sprachlichen Äußerung unterscheidlich stark repräsentiert  sind. Die erste Stufe ist die Kunst, das eigene Fehlverstehen zu übermitteln, ohne was auf die Nase zu bekommen, etwa wie in "Hier stinkt's - warst du das?". In der zweiten Sufe, die sich beispielsweise an einen Fehlschlag bei Stufe 1 anschließt, versucht man das Gegenüber von (weiterem) sinnlosem Morden abzuhalten, indem man sagt: "Hier stinkt's nach Leichen - lass uns woanders hingehen!" Stufe 3 stellt dabei den Versuch dar, so zu kommunizieren, dass das eigene Bedürfnis, dem Gegenüber eins auf die Nase zu geben, nachhaltig reduziert wird, z.B. mit "Riech mal meine Faust - riecht nach Friedhof, oder?"

Die niederste aller Kunstformen. Damit sich das gemeine Volk mit dem Dargstellten identifizieren konnte, hat man im Theater der Renaissance auch in ernsten Stücken den dummen August eingeführt. Der Humor der Komödien aus der Zeit beschränkte sich dagegen darauf, dass den schlafenden Protagonisten nachts ein Bär am Zipfel herumknabbert. Heutzutage lacht man darüber, dass

  • der Protagonist in einen Apfelkuchen wichst (amerikanische Teenagerkomödien);
  • der Protagonist sich mit der im Badezimmer aufbewahrten Fahrradkettenreinigungszahnbürste seiner Angebeteten die Zähne putzt (deutsche Beziehungskomödien);
  • Männer einparken, aber nicht einkaufen können, während Frauen in der Lage sind, gleichzeitig zu telefonieren und das Essen anbrennen zu lassen;
  • Peter Hintze zum Bundestagsvizepräsidenten ernannt wurde.

Die höheren und gebildeteren Stände (Lehrer, Zahnarztfrauen, Komödiendichter) beschäftigen sich nicht mit derlei Primitivem. Stattdessen treffen sie sich im Forum und diskutieren über Politik. Das nennt man dann Tragödie.

Siehe Terror. Im Krieg werden die Handlungen vonSoldaten der NATO vollzogen. Handelt es sich um NATO-Angehörige ohne Uniform, aber mit antikommunistischer Gesinnung, spricht man von Befreiungskämpfern.

Ein alter Zocker sagt, bevor hier alles einpennt,
plan ich euch das Mega-Event.
Ein kleiner Weltkrieg wär's, zu dem jeder hinrennt.
Sein PR-Mann kriegt ein Lächeln aus Zement
und sagt: Hm, lass mich doch mal kurz meine Gedanken spreizen...
Wir stellen Bänke in die Sonne und verkaufen Hefeweizen
und dann steigt die ganze Chose auf der Kreisstraße 13.
(T. Denkforsch: Highway 61)

lassiter

Was Sie noch niemals über Kronshagen wissen wollten, aber herauszufinden gezwungen wurden...

Eine zahlenmäßig wie auch bezüglich der Wirkmächtigkeit eher unbedeutende Nebenströmung der Parallelen Semiotik, die in der Kronshagener Bier-Pinte "Lassiter" (kurz vor der Polizeistunde irgendwann im April vorletzten Jahres) ertüftelt wurde.

Während das ursprüngliche Ziel der Parallelsemiotiker um Dr. Gehirnthaler die Verwirrung der Leser war, wenn auch letzlich zu deren Erkenntnis- und und zu eigenem Machtgewinn (siehe auch: Gehirnthalerismus), so  versuchen die Verfechter der Kronshagener Deutung dem Doppelgesicht des Zeichens als soziosemiotisches Werkzeug sowie als emotiver Instanz Rechnung zu tragen und unter Berücksichtigung moderner Kommunikationsmodelle die prinzipielle Unerfassbarkeit der Gänze auf wenige Postulate zu reduzieren, die sprachlich unschärfer, aber allgemeingültiger sowie allgemein gültiger sind: 

1. Es gibt einen Weltgeist.

2. Der Weltgeist hat Humor.

3. Der Weltgeist kalauert gern.

Die Kronshagener Deutung ist dabei alles andere als unumstritten. Ungeklärt ist beispielsweise, welchen Einfluss der sog. Weltgeist auf die außersemiotischen Geschichke der Welt hat oder ob es sich um eine rein definitorische Instanz handelt. Gehirnthaler selbst warf den Kronshagenern einen "pathologischen Hang zur Simplifikation" vor, welche jedoch erwiderten:  "Es kommt nicht darauf an, ob der Weltgeist einen Penis hat, sondern was man damit meint, dass er einen Penis hat (oder eben nicht)."

Wir glauben: Er hat keinen.

hamstedt

Q: Röhrl et al. (1997)

Ein in der Exopsychologie und den verschiedenen Spielarten der Quantenheilung gebräuchliches, wenn auch nicht unumstrittenes Modell der emergierenden feinstofflich begründeten Seinsebenen. Dabei emergiert jede Ebene aus der davor, bzw, jedes Element emergiert aus einem der höheren Ebene. Verstanden? Ein paar Beispiele: Energie benötigt immer noch die Information, ob es sich um positive oder negative Energie handelt. Diese Information ist auf einem an das Energiepaket gekoppelte Emoton gespeichert. Der Geschlechtstrieb des Menschen kann sowohl der positiven wie der negativen Energie entspringen, Liebe hingegen nur der positiven. Die genaue Beschreibung und Begründung der dem Seelenleben untergeordneten Sub-Psyche steht noch aus.

Kritik an der Konzeption kommt daher von vielen Seiten. Während die Neoschopenhauerianer vor allem die Begriffe "Wille",  "Macht" und "Geiz" nicht hinreichend repräsentiert sehen, sehen viele am digital-diametralen Diktat ausgerichtete Theoretiker eine "überflüssige Aufblähung von einer bipolaren Welt in eine Multipolare" (Schurigl 2002). Insbesondere das auf Watayas Anregung hin integrierte Konzept der Emergenz ist auch den an Gabain orientierten Exopsychologen suspekt.

Siehe auch: Neuronale Schaltkreise.

 

Die herkömmliche Psychologie befasst sich zumindst auch mit den verborgenen, zu enträtselnden Aspekten der menschlichen Seele, um diese Erkenntnisse in den medizinischen oder ökonomischen Wissenschaften zu verwerten. Ihr maßgebliches Werkzeug, die Statistik, teilt sie sich mit Quantenmechanik.

Die Kryptopsychologie dagegen lässt sich als ein Teilgebiet der parallelen Semiotik aufassen, auch wenn die Fachterminologien nur schwer in Deckung zu bringen sind (siehe auch: Kohärenz). Hier werden die Bezirke des Unbewussten als Zeichenträger aufgefasst, auf bzw. mit denen die die verschiedenen ontofiktionalen Ebenen codiert sind, die an der Gelenkstelle zwischen Bewusstsein und Welt liegen.

Begründer der Kryptopsychologie ist Theophilus Pilzwitz; dessen vier verflixten Pilzwitzianischen Prinzipien bilden die theoretische Grundlage. Große Überschneidungen gibt es auch mit der Exopsychologie und der Theorie neuronaler Schaltkreise.

kunst

Ist das etwa Kunst?

kunst

Oder das?

Das Wort Kunst kommt entgegen aller vulgäretymologischen Albernheiten nicht von "können", sondern von dem indogermanischen Wort *khonst'i ( = sich an der Gesäßbacke kratzen, ohne dass die Tischnachbarin es bemerkt). Kunst ist also dem Wesen nach ein Täuschungsmanöver. Demnach lassen sich die Kunstformen grob in drei Klassen einteilen: die Komödie, die Lüge und das Happening.

Dies betrifft die Kunst im engeren Sinn. Im weiteren, also im parallelsemiotischen Sinn, ist natürlich alles Kunst, was einen wie auch immer gearteten schöpferischen Wert hat und sich dabei auf irgendeiner ontofiktionalen Ebene als Zeichen oder Kommunikationsprozess auffassen lässt.

perla

Weithin unterschätzter fantastischer Dichter von Poesie und Schauergeschichten sowie Begründer der modernen Kriminalistik. Sein berühmtestes Gedicht "Der Sieger-Wurm" wurde von Bob Singleton übersetzt und in unseren Breiten bekannt gemacht.

Für Aufsehen erregte die rein auf logischen Schlüssen basierende Entlarvung  des Schwindels, der von dem zeitweiligen deutschen Kriegsministers Franz-Josef zu Guttenberg begangen wurde: LaGadeon schlussfolgerte, dass dieser seine Doktorarbeit allein aus biologischen Gründen (bzw. wegen der Erfüllung ehelicher Pflichten, über die wir hier das undurchsichtige Mäntelchen der Barmherzigkeit gedeckt lassen wollen), nicht selbst habe schreiben können. Also, so folgerte er weiter, müsse in dem angeblichen Minister ein Liliputaner versteckt sein, der die ganze Arbeit (und evtl. einen Teil der o.g Pflichten) übernommen habe. Tatsächlich erwies sich die Vermutung, obwohl anfangs als "völlig abstrus" zurückgewiesen, als wahr: Der Liliputaner kroch aus seinem Gehäuse und machte fortan unter dem Namen Christian von Boetticher selbst (glücklicherweise nur kurze) politische Karriere.

Die restliche Biografie LaGadeons ist nur nebulös überliefert. Hartnäckig hält sich das Gerücht, er sei zum Gründerkreis von WIADD zu zählen. Außerdem erzählt man sich über ihn folgende Geschichte:

Ein Mann betritt eine Kneipe und bestellt drei Wacholder - gleichzeitig. Der Wirt wundert sich ein wenig, erfüllt den Wunsch des Gastes aber ohne nachzugfragen. Erst als derselbe Mann sich zwei Wochen später wieder an die Bar setzt und abermals drei Wacholder ordert, fragt der Wirt nach, warum es immer drei auf einmal sein sollen.

"Tjaaaaa... - ich habe zwei Brüder: einen in Oakland und einen in Duluth. Wir trinken selten Schnappes, aber wenn, dann zusammen. Also bestellen wir immer gleich für die Brüder mit."

Damit lässt es der Kneipier auf sich beruhen und schenkt drei Gläser voll.

Doch kaum eine Woche später erscheint der seltsame Gast wieder und bestellt - zwei Wacholder.

"Ich möchte nicht indiskret sein, mein Herr - aber ist einem Ihrer Brüder... Sie wissen schon... etwas..."

"Keine Sorge, guter Mann, meinen Brüdern geht's gut, aber ich bin neuerdings abstinent."

leary

1920 - 1996, US-amerikanischer Psychologe und Philosoph, der die Theorie neuronaler Schaltkreise entwickelt hat. Seine Bildungsreisen führten ihn auf den Spuren von Mme Blavatzky nach Afghanistan, Tibet, wo er die höchsten lamaistischen Weihen empfing und in den Stand eines Mahatmas erhoben wurde, und in die Schweiz. Dort nahm er an einem Symposium über Aldous Huxley teil. Als er mit Albert Hofmann jedoch in der Mittagspause eine ganze Flasche Lachgas wegschnüffelte, wurde Leary des Landes verwiesen: So viel und laut wurde und wird in der Schweiz nicht gelacht.

Leary war übrigens der einzige bekannte Fall, dessen unsterbliche Mahatma-Seele schon zu Lebzeiten auf ein anderes Individuum übertragen wurde, als er einen Schmähartikel über Boo Wilbury verfasste. Ob dies ein Beweis dafür ist, dass auch Mahatmas irren können, oder ob Learys biologisches Ego so stark war, dass es die Mahatma-Seele verdrängte, ist momentaner Forschungsgegenstand der Kryptopsychologen.

Baum des Lebens

Der Papagei im Baum des Lebens (Zeichnung von J. A. Comenius um 1650.)

Das große Nichts, das wir hinter uns lassen, wenn unsere biologische Uhr abgelaufen ist, im Gegensatz zum Tod. Das Leben auf der Erde entstand vor 20.000.001 Jahren in einer Schlammpfütze, verdampfte aber kurze Zeit später bei der Landung der Gott-Astronauten durch die Hitze der Bremstriebwerke. Aus den Kombüsenabfällen des Raumschiffs entwickelten sich die zweite und die dritte Linie der Evolution sowie auch Martin Bangemann.

Malrubius

Meister Malrubius, Hoher Bibliothekar der transtemporären Datenbank auf Strygnon Beta IV b in einer künstlerischen Darstellung. Verbürgt ist allein die Vorliebe des Bibliothekars für Rorschach-Krawatten.

Es wäre ein Irrglaube, irgendetwas neu zu erdenken oder zu erfinden, denn das gesamte Weltwissen ist in einer transtemporären Datenbank auf Strygnon Beta IV b hinterlegt. Die wenigen Möglichkeiten, auf den Datenbestand zuzugreifen, sind mit immensem finanziellen Aufwand, einer langen Reise, der Gefahr für Leib und Leben, einer Reihe von sehr unappetitlichen sexuellen Gefälligkeiten für einige äußerst dubiose Vertreter der Gattung Fnoinx sowie einem ausufernden Papierkrieg verbunden und ziehen in den allermeisten Fällen den Verlust der geistigen Gesundheit und eine Sonderbehandlung im Trakt für unfreiwillige Privatpatienten in Dr. Gehirnthalers Klinik nach sich. Auf jeden Fall sind diejenigen, welche derartige Strapazen auf sich genommen haben, selten als verlässliche Quellen einzustufen.

Es gibt nur einige ausgewählte Individuen, die auf der Suche nach Erkenntnis stattdessen den Aiwass beschwören oder sich direkt über den achten Schaltkreis in die Datenbank einwählen, nämlich die sog.  Mahatmas.

Andere, deutlich profanere Kanäle sind verschiedene Nachschlagewerke, in die das Wissen über verschiedene Umwege eingesickert ist. Ihr ursprünglicher Zweck war es, in Großbritannien die Schiedsrichter bei den dort üblicherweise mit hohen Einsätzen gespielten Scrabble-Partien zu ersetzen, später auch, die Gegenspieler mit den einzelnen Bänden zu bewerfen. Exemplare von besonderer Bedeutung sind dabei der berühmte "Hitch Hikers' Guide to the Galaxy" oder "Des Teufels Wörterbuch", hinter denen dieses kleine Lexikon ehrfürchtig und voller Demut zurücktritt.

 

* Edit:  Versuchen Sie nicht zu spekulieren, welcher Art die o.g. Gefälligkeiten sein könnten - die Vorlieben der Fnoinx sind nur in einer einzigen Quelle dokumentiert, und um diese zu konsultieren, bedarf es... na, raten Sie mal! Nur so viel sei gesagt: Die Fnoinx verstehen unter "im Dunkeln" etwas ganz anderes als wir. Und fragen Sie bitte nicht, woher ich das wissen könnte.

Besondere Form der esoterischen Magie, in der intersubjektive Realität (bei Zielpersonen wie auch Anwendern) durch LITERATUR und BÜCHER gestaltet werden soll. Dies gelingt im Wesentlichen durch den besonders hohen Stellenwert der LITERATUR gegenüber anderen Kunstformen, also damit nur bei Individuen, deren Werteystem die besondere Bedeutung von LESEN, BÜCHERN, AUTOREN, ROMANEN und GEDICHTEN (deutlich seltener: Lesedramen) beinhaltet.

Libromanten sind zu unterscheiden nach ihrer ideologischen Ausrichtung und nach der schwerpunktmäßig angewandten Technik. Libromanten des so genannten "Weißen Kreises" verfolgen das Ziel, die welt durch LITERATUR zum Besseren zu bekehren, wobei das Bessere vor allem "mehr LESEN" umfasst; die Angehörigen des "Schwarzen Kreises" verfolgen auf der Oberfläche dasselbe Ziel, doch beschränken sie sich auf Teenager-Vampirschmonzetten, Sadomaso-Geschichten und Krimis mit Lokalkolorit sowie Fan-Fiction jeglicher Couleur. Libromanten des "Schwarzen Kreises" sind oftmals auch Akteure bei den grässlichen Klimbims.

Die hauptsächlich angewandten Techniken der Libromantie sind:

  1. Einfühlen: An literarischen Orten wandeln.
  2. Fallenlassen: Apfelkuchen, Erdbeertee und Sarah-Kirsch-Gedichte
  3. Der Mensch im Mittelpunkt: Biografien statt Primärtexte!
  4. Der war auch schwul? Siehe vorherigen Punkt, nur mit unveröffentlichten Biogfrafien.
  5. Das kann ich auch: In 10 Schritten zum Bestseller-Autor
  6. Hauptsache Schreiben: Namen Tanzen mit der Schreibfeder
  7. Frauen können's besser: Alles!

Keine Magie ohne Gegenzauber: Es reicht völlig aus, einer Libromantin oder einem Libromanten zweiundvierzigmal das Wort "TEXT" entgegenzurotzen und schon ist der Spuk vorbei.