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Blödsinn aus Lötzinn (F. Kolnitsch 2012)
Nach Dr. Leary sind im menschlichen Gehirn verschiedene Schaltkreise eingeprägt, die verschiedenen Stufen des menschlichen Bewusstseins entsprechen. Es gibt insgesamt acht verschiedene Schaltkreise von 1 ("Ich bin eine Eidechse im Kühlschrank") bis 8 ("Ich bin eine pangalaktische kosmische Existenz und spiele in der ganz großen Liga mit... hee, warum hört mich denn keiner - HUHUU..!"), wobei wir uns meistens zwischen der dritten (Höchswert für angehörige des Establishments und/ oder solche Individuen, die das Spülbecken mit schmutzigem Geschirr vollstellen) und vierten Stufe befinden. Es gibt jedoch verschiedene Verfahren, den eigenen Schaltkreis upzugraden (wenn auch nicht in belibigem Maße):
- Meditation;
- Konsum verschiedener Substanzen;
- abwarten;
- Science-fiction lesen;
- in vornehmlich von Mahatmas benutzten Grabtüchern, die mit einem Sud aus essigsaurem Goldwasser, Danziger Katzenurin und abgestandener Tonerde getränkt wurden, eingewickelt (aber ansonsten selbstverständlich nackt) bei Vollmond auf einer Waldlichtung die "Sieben Versuchungen des Sultans zu Al-Amarambumbum" tanzen und nicht an rosa Elefanten* denken - und abwarten.
Mit der Schaltkreistheorie lassen sich verschiedene paranormale Phänomene erklären, wie etwa die Existenz und der Kontakt zu Geistern, Nahtoderlebnisse, Veränderung der Stuktur von Wasserstoffbrückenbindungen in levitiertem, oxygiertem und besprochenem Wasser sowie die Vorliebe vieler Leute für Casting-Shows, Doku-Soaps, Scripted Reality und anderen-Schranz.
Die Anzahl 8 entstammt direkt dem digital-diametralenDiktat. Die Kongruenz des achten Schaltkreises mit der siebten Bewusstseinsebene bei den Hymalayayogi sowie in der Theosophie ("Mahatma") führt automatisch zur nicht einmal von Timothy Leary vorhergesehenen Acht-siebtel-Paradoxie.
Siehe auch: Kruber-Röhrl-Wataya-Diagramm.
* Raten sie mal, was die mit ihrem Rüssel tun. Und jetzt denken Sie mal nicht dran. Schwer, oder? Eben.
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Die Echtheit der Darstellung ist wie so Vieles aus jener Zeit nicht verbürgt.
Eines der ersten parallelsemiotischen Experimente, das (lange vor deren systematischer Formulierung durch Gehirnthaler, Denkforsch et al) stattgefunden hat.
Hintergrund war die als ungerecht und empfundene Bewertung einiger deutscher Weine durch namhafte Wein- und Restaurantkritiker und die in ihren Gutachten verwendeten vollmundigen Vokabeln wie „glückvoll“ und „die Zunge umheischend“, mit denen etwa der Rübelspützer Wasserkopf gelobt wurde, wohingegen ganze Jahrgänge des Plörracher-Schüsselrebe-Cuvees als „entkörpert“, „ansatzstrebend“ und „flachgründig“ diskreditiert wurden. Die Winzerschaft war aufgebracht und glaubte nicht, dass die o.g. Begriffe tatsächlich der objektiven Beschreibung von Geschmacksnoten und nicht nur der Selbstinszenierung von Worttgewalt dienten.
In einer konzertierten Aktion wurden also die Kritikaster teils unter falschem Vorwand in das liebliche Pfälzer Städtchen Schirrach gelockt, teils aber auch unter Androhung von Waffengewalt dorthin entführt. Im Schirracher Ratskeller zwang man die angeblichen Kenner dazu, die bereits begutachteten Weine blind zu testen und anhand der eigenen Weinkritiken zu identifizieren.
Die Experten sahen ihr jammervolles Scheitern nicht mehr abzuwenden und ersannen eine List. Sie baten sich aus, auch die Wirkmächtigkeit der Kollegengutachten zu überprüfen und forderten noch mehr Proben als die bereitgestellten. Dann brachten Sie Ihre Entführer dazu, selbst das eine oder andere Gläschen zu probieren („Meinen Sie nicht, hier ist etwas mehr Säure als im Vorigen...“), bis schließlich die gesamte Gesellschaft strunzenhackendicht war und sich auf ewig verbrüderte. Das Gelage dauerte zwei Wochen und umfasste längst nicht nur die ursprünglichen Teilnehmer, sondern auch so zemlich alle ansatzweise trinkfreudigen Schirracher Bürger*innen und darüber hinaus noch etliche Vertreter der Nachbargemeinden, Weinbauern, Kellerleute u.s.f. Die Veranstaltung artete zum Happening aus und wäre sicher in den Annalen der Önologie vermerkt worden, wenn nicht zwischendurch der erste Weltkrieg ausgebrochen wäre, in dessen Verlauf die Stadt mehrfach die territoriale Zugehörigkeit wechselte.
Nach Kriegsende wurde der heute noch gebräuchliche Kriterienkatalog und das Beschreibungsinventar von einer paritätisch besetzten (und nicht minder besoffenen) Arbeitsgruppe beschlossen.
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Schopenhauer mit seinem treuen Papagei Atman, der niemals von seiner Seite wich.
1788 - 1860, deutscher Denker und Hochschullehrer. Von Schopenhauer sind neben seinen Schriften vor allem sein Privatkrieg gegen Hegel, seine bisweilen leicht übertriebene Skepsis gegenüber Frauen und Kindern bekannt sowie die Tatsache, dass man in seinem Nachlass ein auf Latein verfasstes Dokument fand, in dem darüber Auskunft gab, wo seine Wertsachen versteckt waren. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es sich bei den genannten Wertsachen um wertlosen Tand handelte und er einen lateinischen Dialekt verwendet hatte, der erst Jahre später von einem jungen aufstrebenden Altphilologen namens F. Nietzsche entschlüsselt werden konnte.
Schopenhauer pflegte in jüngeren Jahren eine enge Freundschaft mit Goethe; die einzige dauerhaufte Beziehung war eine 25 Jahre dauernde Brieffreundschaft und Fernschachpartie mit Peter Bellmann, einem Philosophen der Schwedischen Schule.
Sein Hauptwerk, "Die Welt als Wille und Vorstellung" kann mit Fug und Recht als eine der geistigen Grundlagen der parallelen Semiotik angesehen werden, da hier zum ersten Mal in angemessener Klarheit die semantische Grenze zwischen Objekt und Fiktion wegradiert wird (z.B. DWAWUV 2, 233 - 238, 3, 419 - 624 sowie Fußnoten 2, 5, 7, 12, 13, 27 - 42); von größerer Bedeutung für den Gehirnthalerismus ist jedoch seine "Eristische Dialektik".
Schopenhauer hat einen Cameo-Auftritt im Brettspiel "Dr. Oktonfleisch räumt ab!", das zu Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest in Deutschland sehr populär war. Eine Ereigniskarte heißt dort "Denken und Lenken" und ermöglicht dem Spieler, der sie ausspielt, eine bisher angewendete Spielregel ins logische Gegenteil zu verkehren. Der Philosoph wird auf der Karte nicht namentlich genannt, aber die entsprechende Passage im Regelwerk wurde fast wörtlich übernommen aus DWAWUV 7, 66 ff., 234 - 312 sowie den Fußnoten 3, 13 und 323.
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Der Demiurg ist ein Zwitter.
Alfred Kubin
Gott übergibt die Schöpfugsmacht an den Menschen. Gemälde von Bertollo Buitoni (1545)
Sammelbegriff für diejenigen Kosmogonien, in denen eine göttliche Kraft oder ein höheres Wesen Ursprung und Geistgeber unserer Welt ist, im Widerspruch etwa zur Evolutionslehre oder der Theorie von den Gott-Astronauten. Die Schöpfungslehre wird beispielsweise von den Kirchen vertreten und sieht ein Mehrstufenmodell vor, wie es etwa im Schöpfungsbericht, der sich über sieben Tage erstreckt, ausgeführt wird. Was dabei verschwiegen wird, dass Gott nach dem Ruhetag noch ein paar halbgare Dinge anfügte: Am achten Tage schuf er Hunde, Versicherungsvertreter, Radiocomedy, Wintersport und den 70er-Jahre-Pop. Am neunten Tage schuf er den 80er-Jahre-Pop, die 80er-Jahre-Mode, 80er-Jahre-Frisuren und die 80er-Jahre-Parties. Die am zehnten und letzten Tag der Schöpfung erschaffenen Dinge bleiben in Absprache mit allen Parteien an dieser Stelle ungenannt.
Im Fokus der parallelen Semiotik ist hierbei nicht relevant, wie glaubwürdig oder wirklichkeitsnah diese Art Geschichten sein mögen; stattdessen wird jede Schöpfung als eine Art Kunst und damit als Abbildungsprozess betrachtet bzw. untersucht. Wenn es also einen Schöpfergott gibt, so ist die Welt als Zeichensystem, die unter der Oberfläche verborgenen geo- und paläoontologischen Zeugnisse als ein theogener Retrogarbologismus anzusehen. Ob das dem Selbstverständnis des Menschen eine positive Note hinzufügt?
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Da braut sich was zusammen - so gesehen am Himmel über Ostholstein.
Im besten Fall ein dummes Gerücht, im schlimmsten eine Propagandalüge, die ein hungriger Hai unter den Heringen verbreitet hat. Kernthese des Konzepts ist, dass die dumme Masse immer auf der politischen Gegenseite ist, während der intelligente Schwarm sich aus Individuen zusammensetzt, die sich kritisch und differenziert mit der jeweiligen Thematik auseinandersetzen, um dann unabhängig voneinander zu demselben (tatsächlich zutreffenden) Schluss kommen, nämlich dass die dumme Masse im Unrecht ist. Das erwähnte Merkmal der Intelligenz lässt sich aber nur nachweisen, wenn man das jeweilige Induviduum von der dummen Masse abgrenzt - somit ist die These von der Schwarmintelligenz als Zirkelschluss entlarvt.
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Ein ontisch unscharfes Etwas, in der Systematik der antiken Philosophie der Hymalayayogi irgendwie zwischen Ding, Kategorie und gnostisch-gnomogonischer Begründungsstrategie angesiedelt. Beispiele für Schwurbulenzen sind das kategorische "Wie bitte?", die Abneigung gegen Hunde (an sich) oder die Seinheit des Entredeten. Es gibt eine Theorie, nach der diejenigen, die jemals das Konzept einer Schwurbulenz vollständig verstanden haben, sofort wahnsinnig werden.
Einer anderen Theorie zufolge ist das schon längst passiert.
Lesen Sie auch: nichts.
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Angst vor der Dominanz des Weiblichen: Die Fünfzigfüßlerin (Attack of the 50 Ft. Woman, USA 1958)
Science-Fiction beschäftigt sich mit den Grenzen des Möglichen und Denkbaren. Dabei verschwurbeln die Erzählebenenen, auf denen die Grenzen gelten, beispielsweise durch außertextliche technologische Fortschritte und wissenschaftliche Entdeckungen. Einen praktischen Beweis der von Flinck/ Denkforsch 1998 aufgestellten These, dass Science-Fiction parallelsemiotisch strukturiert ist, hat der berühmteste SF-Autor, Mr. L. Ron Hubbard, geliefert, der auf der Basis seiner paranoiden Theorien die Scientology-Kirche gegründet hat; ein anderes Beispiel wäre Dänikens Theorie der Gott-Astronauten.
Science-Fiction ist Reiseliteratur, wobei die Reisen entweder in den "outer space", also den Weltraum, oder in den "inner space", also den Geist, führen. Dabei erschließen sich den Protagonisten in der Regel die verschiedenen Schaltkreise, auch wenn diese Vorgänge im literarischen Text anders betitelt werden. Mischformen dieser Erzählmodelle sind natürlich möglich, insbesondere dann, wenn (textintern) der achte Schaltkreis aktiviert wird.
Science-Fiction kann sich rühmen, das Genre mit den meisten möglichen Subgenres zu sein (Cyberpunk, Steampunk, Utopischer Krimi, Military, Hard-SF, Utopie, Science Fantasy, Cyberkrimi, Space Opera, Alternativwelt, Military Steampunk, Hard Science-Fantasy, Fantastische Cyber-Utopie-Opera usf.) und den größten Einfluss auf die Natur- und geschichts-wissenschaftliche Praxis zu haben.
Hier eine Auswahl an kurzen Texten, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten, wenn Sie nicht in der Bürokratenhölle landen wollen:
- Ross Rocklynne: Ching Witch
- Gene Wolfe: Der Tod des Dr. Island (The Death of Doctor Island)
- Clifford D. Simak: Flaschen-Geist (The Call from Beyond)
- Anatolij Dnjeprow: Insel der Krebse (?)
- Ursula K. LeGuin: Neun Tode stirbt der Letzte (Nine Lives)
- Frank Herbert: Sabotage nach Maß (The Tactful Saboteur)
- Fritz Leiber: Schiff der Schatten (Ship of Shadows)
- Harlan Ellison: Sein bester Freund (A Boy and His Dog)
- C.M. Kornbluth: Die Worte des Guru (The Words of Guru)
- Larry Niven: Auge um Auge (Death By Ecstasy (TheOrganleggers))
- George R. R. Martin: Bestien für Norn (A Beast for Norn)
- Lawrence O'Donnell: Das flüsternde Haus (This Is the House)
- R.A. Lafferty: Alle Menschen (All the People)
- Larry Niven: Der Defekt (Becalmed in Hell)
- Henry Kuttner: Der eitle Roboter (The Proud Robot)
- Norman Spinrad: Die letzte Grenze (Carcinoma Angels)
- Frederic Brown: Die Superwaffe (The Weapon)
- Colin Kaap: Ein Gesandter für Verdammt (Ambassador to Verdammt)
- Lewis Padgett: Stress (The Fairy Chessmen)
- R.A. Lafferty: Wir machen alles (In Our Block)
- Varley Lang: Das große Fressen (Ecology On Rollins Island)
- Walter M. Miller jr.: Abfallprodukte (Blood Bank)
- Clark Collins: Nostradamus
- Jack Vance: Heimsuchung einer Stadt (Assault in a City)
(Liste wird fortgeführt...)
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Summe aller Aussagen, die über das Seelenleben eines Menschen gemacht werden können. Die Seele ist weder sichtbar noch messbar, und doch sprechen wir wie selbstverständlich über die grundlegenden Dinge des menschlichen Lebens: Liebe, Hass, Furcht, Eitelkeit und Durst. Bis auf letzteren erkennen wir diese Regungen nur an den Handlungen der Individuen - also offenbart sich die Seele auch nur darin.
Soweit die Theorie. Die in der Kryptopsychologie erforschte Wirklichkeit sieht anders aus:
Die menschliche Seele ist in der Zirbeldrüse verortet, wiegt zwischen 0,2 und 0,25 Gramm (bei Mahatmas etwa bis zu 5 Gramm) und ist meist von grünlicher Farbe. Trägersubstanzen der menschlichen Seele sind verschiedene Neurotransmitter, Rotwein, Gelee Royale, Feinstoff sowie Druckerschwärze. Die Gewichtigkeit (nicht die Masse) einer Seele ist proportional zum Quadrat des hauptsächlich aktiven Schaltkreises (Viertes verflixtes Pilzwitzianisches Prinzip).
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Eine in Exo- und Kryptopsychologie, der Kronshagener Deutung sowie verschiedenen okkulten Lehren beheimatete These, gemäß der Charaktereigenschaftensowie allgemeine geistige und seelische Features auch rückwirkend zwischen Individuen gleichen Namens ausgetauscht werden können. So ist es also nicht nur unschön, sondern mglw. auch ernsthaft gefährlich, sein Kind Adolf, Roland, Thor oder Helmut zu taufen. Medium des Charaktertransfers könnte etwas wie Feinstoff sein; die (empirisch arbeitenden) psychologischen Wissenschaften verzichten auf eine genauere Erklärung der Prozesse. Die Theorien haben ihren Ursprung in der Mystik nordamerikanischer Indianer und werden am Beispiel des Dichter-Gunmans William Blake ausführlich im Film "Dead Man" erläutert.
Eine Weiterentwicklung ist der auf Bob Singleton zurückgehende meta- oder parallelsemiotische Transpersonalismus, der eine derartige Beeinflussung auch zwischen Individuen verschiedener ontologischer Ebenen vorsieht. Wenngleich - von einigen Radio-Essays im Frühwerk abgesehen - eine konsistente wissenschaftliche Formulierung in Singletons Werk fehlt, ist Transpersonalismus das Handlung generierende Moment; somit kann seine Bedeutung für diesen Teilbereich der parallelen Semiotik nicht zu hoch eingeschätzt werden.
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Das kryptosemiotische Logo der Geheimorganisation "Fabrik"
Die Semioten sind die Mitglieder einer Geheimorganisation namens "Fabrik" und damit Gegenspieler des "Systems". In den frühen 90ern haben die Semioten sporadische Kontakte zu WIADD und der Cerebrosophischen Liga gepflegt, sind dann aber buchstäblich in den Untergrund gegangen: Sie leben in einem unter dem Erdboden von Tokio versteckten Labyrinth aus Tunneln, die zum Teil mit dem Tokioter U-Bahnnetz verbunden sind. Ihr Ziel ist, die chiffrierten Zeichenketten der Gegenseite mit mathematischen Methoden zu dechiffrieren. Für die Semioten ist es dann unerheblich, welche Bedeutung das entsprechende Dokument hat. Der Entschlüsselungsprozess (wie auch – im Gegensatz zur Quantenmechaik – der der Verschlüsselung und damit wohl auch der gesamte Informationskrieg) ist reiner Selbstzweck. Die "Farbik" hat ihren Namen übrigens daher, dass der Hauptausgang in den Keller eines Gebäudes führt, in dem früher einmal eine (untrinkbare) rosa Limonade produziert wurde.
In der parallelen Semiotik hingegen ist der Unterschied zwischen De-/chiffrierung (Zuordnung eines Zeichens zu einem anderen gemäß einer Rechenregel) und Decodierung (Erschließen der Bedeutung eines Zeichens) sowieso hinfälig. Von der parallelsemiotischen Warte sind alle Kommunikationsteilnehmer in gewissem Maße Semioten.
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Schon in den Anfängen der Popkultur zeichnete sich eine Hinwendung zu modernen Rollenbildern ab. Wir finden: Da geht noch mehr.
An dieser Stelle wollen wir hier einmal klarstellen: Die gesamte MIND UNDER CONSTRUCTION-Redaktion distanziert sich ausnahmslos von jeglichen Versuchen, die weibliche Hälfte der Gesellschaft zu verunglimpfen, herabzuwürdigen oder auch nur auf irgend eine Rolle wie etwa als Hausmütterchen, Objekt der Begierde etc. zu reduzieren. Wir betonen ausdrücklich die Wichtigkeit der gemeinhin unter dem Label Frauenemanzipation zusammengefassten gesellschaftlichen Prozesse eben nicht nur für den weiblichen Teil der Menschheit, sondern für die gesamte Kulturspezies Homo Sapiens. Die Hemmnisse der Emanzipation hingegen sehen wir vor allem in der Herrschaft des Establishments begründet und lehnen wir entschieden ab.
Gelegentlich wurde kritisiert, Frauen seien im Lexikon der parallelen Semiotik in ungerechtfertigtem Maße unterrepräsentiert und, wenn überhaupt genannt, zu oft ins schlechtere Licht gerückt. Wir bedaueren diesen Eindruck. Die parallele Semiotik versteht sich jedoch auch als Kommentar zur Kulturgeschichte, der bisweilen zirkularistisch und damit distanzloser ausfällt als von einigen Parteien gewünscht. Diese Distanzlosigkeit ist nicht als Versäumnis der Lexikonautoren, sondern als dem Programm der parallelen Semiotik implement anzusehen. Wir bitten um Entschuldigung für die daraus möglicherweise resultierenden Missverständnisse.
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Sieben Trompeten - ihr habt keine Wahl!
Heilige Zahl, die in allen Kulturkreisen von herausragender Bedeutung ist. Beispiele: Die sieben Geißlein der Menschheit oder die sieben Samurai. Diese Alleinstellung der Zahl Sieben scheint ein Relikt der Gott-Astronauten zu sein. Die einzige Kultur, die die Sieben nicht beachtet hat, waren die Möhrenanbeter von Tiflis. Sie existierten nur sieben Jahre.
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Ein Verfahren, mit dem die Widrigkeiten des täglichen Lebens besser zu bewältigen sind. Es besteht darin, Situationen zu vereinfachen und das ziellose Nachdenken zu reduzieren. Einzelschritte sind, die Schuhsammlung auf 42 Paare zu verkleinern, Bücher nach einmaligem Lesen an die beste Freundin zu verschenken, das Handy auch mal auszuschalten, gelegentlich sogar Halbfettjoghurt zu genießen, Männer und Mathematik zum Gegenstand von Gespött zu machen und originär lateinische Fremdworte durch (notfalls falsche) englische Begriffe zu ersetzen.
Zu unterscheiden ist zwischen aktiver und passiver Simplifikation, wobei ein passiver Simplifikant (i.d.R. ein*e Angehörige*r des Establishments) die Sätze der aktiven Simplifikanten nur wiederholt oder bestenfalls plagiiert. Es wäre dabei ein Kategorienfehler, passive Simplifikation mit mangelnder Bildung oder gar selbst gewählter Dummheit gleichzusetzen. Sie ist höchstens ein (großer) erster Schitt in diese Richtung. Aktive Simplifikanten, zu denen etwa die furchtbaren der Klimbims gehören, versuchen Dr. G. die Herrschaft über den Planeten streitig zu machen und werden natürlich als erste an die Wand gestellt, wenn die große Revolution kommt.
Siehe auch: Postfaktizität
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* 1957. Deutsch-amerikanischer Schriftsteller und Freigeist. Er fiel schon früh auf durch kunstvoll formulierte, nicht gerade unexplizit gehaltenen Darstellungen sexueller Handlungen und seine Romane, in denen er mit beißendem Humor gegen Kirche und Staat und insbesondere gegen Spießertum und jede Form bigotter Religiösität polemisierte. Kritiker werfen ihm vor, die dadurch hervorgerufene Entrüstung seitens des Establishments sei wohlkalkuliert und Teil einer gekonnten Selbstinszenierung. Über seine herausragendes literarisches Talent sowie seine schier unendliche Belesenheit hingegen herrscht Einigkeit; die Komplettübersetzung der Werke La Gadeons gilt als alternativlos.
Daneben trägt Singleton mit seiner Neuformulierung des semantischen Transpersonalismus keinen unswesentlichen Anteil an der Entwicklung der parallelen Semiotik. Da der Demiurg ein Zwitter ist und jedes Seiende immer auch Zeichen für ein anderes Seiendes ist, lassen sich Eigenschaftenverkettungen (bei Singleton als "semische Strings" bezeichnet) zwischen allen personenhaften Objekten auf allen ontologischen Ebenen auch empirisch nachweisen. Diese Erkenntnis - in Singletons Werk nur ansatzweise systematisch ausformuliert - kam den Mitgliedern des Triumbierats nach einer gemeinsamen dreistimmigen Lesung aus Singletons Romanen in den Sinn. Dies gilt gemeinhin als Geburtsstunde der parallelen Semiotik.
Seit dem Jahr 1998 lebt Bob Singleton in einer Künstlerkolonie auf einer schwimmenden Insel. Der genaue Aufenthaltsort ist unbekannt, doch hält er per Postkarte Kontakt zu gleich zwei literarischen Gesellschaften, die seinen Nachlass beanspruchen: die deutsche "Schule der Anspieleristen" sowie der in Boston ansässige "Bob Singleton Estate" (BSE). Die beiden Clubs sind seit einem gemeinsamen Symposium zu "Humor in den Schriften Bob Singletons" heillos zerstritten.
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1889 - 1961. Österreichischer Gelehrter, Gymnasiallehrer und Autor. Seine philologischen Studien führten ihn als jungen Mann nach Kashmir, wo er ein Verhältnis mit der Sektenführerin Mme Akasha begann. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs rief ihn jedoch zurück nach Europa - seine Geliebte musste er zurücklassen.
Nach seiner Promotion trat er den anonymen Hypothesenvermerern bei und arbeitete er als Lehrer und Verfasser esoterisch-phantastischer Romane von starker visionärer Kraft, später von Reiseliteratur. An der Gelenkstelle seines Schaffens steht der halb authentische, halb dokumentarische Text "Devachan" über den Rmoahal und das Erwachen der sechsten Wurzelrasse.
Nach 1949 wurde er wegen seiner NS-Parteizugehörigkeit aus dem Staatsdienst entlassen und trotz seiner augenfälligen literarischen Bedeutungslosigkeit (was Auflage und Rezeption durch die Fachpresse sowie die Anerkennung des Establishments anbetrifft) von WIADD aufs heftigste bekämpft.
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Anfänglich Wissenschaftler (Goethe-Forscher), später Theosoph und noch später Begründer der Anthroposophie. Als er sich von der theosophischen Gesellschaft abwandte, ging die Mahatma-Seele auf ihn über und er begab sich auf eine Reise durch alle Länder der Erde, wobei er in jedem Land exakt 250 Seiten Text produzierte. Während seines Aufenthalts in den USA traf er sich mit Karl May und Winnetou und kam zu dem Schluss, dass die Indianer aussterben müssen, weil sie einer niederen Wurzelrasse angehören. Möglicherweise hat er das aber anders gemeint.
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Früher nicht immer ganz ernst genommen, heute begehrtes Sammlerobjekt: Wahlplakat der LSNGTV aus dem Jahr 2005
Prominenteste Beispiel für semantischen Transpersonalismus. Geboren im Jahr der Wiedervereinigung, trat er mit 16 Jahren in die Kleinpartei Liste Schwule Nazis gegen Tierversuche ein und kämpfte im Stadtrat von Neuruppin (erfolglos) für die Umbenennung der Marx-Engels-Bedürfnisanstalt in "Rudolf-Hess-Gedächtnis-Donnerbalken" sowie für eine Verordnung auf Kreisebene, die es "jedem Angehörigen des deutschen Volks erlaubt, mit stehendem Gemächt in der Hand zu ruinieren." Ob Rechtschreibfehler oder Unkenntnis - Steinerts politische Karriere war uriniert...
Später gründete er - zunächst zur Deckung des Eigenbedarfs - eine Firma, die schwarz-weiß-rote Inkontinenzvorlagen und andere Modeacessoires herstellt. Dann wurde er kurz vor seiner Ernennung zum innovativsten Unternehmer im Kreis Neuruppin (2007), weil er ja nicht von nein und schwarz nicht von weiß unterscheiden konnte, auf einem Zebrastreifen überfahren.
Die Glatzrockkappelle dumm.deutsch widmete ihm das Lied "Hier steh ich nun, ich armer Thor, und bin so doof wie nie zuvor". (Der meist kryptische Text beschreib Steinerts späte Genugtuung, als er bei Genuss von Met, Schweinebraten und jungfräulichen Walküren mit Grammatikschwierigkeiten von Walhalla aus beobachtet, wie die Marx-Engels-Bedürfnisanstalt abgerissen wird, um den Neubau eines Discounters für hässliche Textilien mit Frakturlogo zu ermöglichen. Das Stück wurde nie veröffentlicht.)
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Prototyp eines von Prof. Stümpke entworfenen Cyborgs.
In der Parallelen Semiotik hat Harald Stümpke (*1908) einen Ehrenplatz: Er studierte bei Dr. Faustroll 'Pataphysik und arbeitete befristet für Hulesch & Quenzel Ltd., bevor er sich nach fruchtloser Beschäftigung mit der Ingenieuerswissenschaften (Cyborgforschung an der TU Karlsruhe) endgültig der Biologie zuwandte. Am Darwin Institute of Hi-Iay, Mauruwili, erforschte er "Bau und Leben der Struntsibora", einer bis dato völlig unbekannten Tierordnung, die nicht nur die bisherige Evolutionsbiologie in Frage stellen sollte, sondern auch Exobiologen, Verschwörungstheoretiker und Parallelsemiotiker auf den Plan rief, da die Forschungsstätte mitsamt dem Forscherteam von einem Tsunami vernichtet wurde - wahrscheinlich in Folge eines Kernwaffentests. Doch ist eine absichtliche Auslöschung des Areals durch den amerikanischen Geheimdienst, um die Existenz von außerirdischen Spezies zu vertuschen, nicht auszuschließen. Angebliche Zeugen berichten von einer spektakulären Rettung durch H. Celine in seinem U-Boot, andere wissen von einem Aufenthalt auf einer schwimmenden Insel zu erzählen. Andere wiederum glauben an einen riesigen Betrug und behaupten, dass Stümpke nie gelebt hat. Die dafür vorgelegten sog. Beweise sind jedoch alles andere als glaubwürdig.
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Es gibt nach Aristoteles' Substanzlehre verschiedene Substanzen, die wir zu uns nehmen können. Solche, die wir nur einmal zu uns nehmen können, und die übrigen. Die übrigen sind auf zwei Arten zu klassifizeren: erstens der Konsum (rauchen, schlucken, schnupfen, in die Fußsohlen massieren oder auf die Stirn legen und abwarten) und zweitens die Wirkung. Je nach dem durch die eingenommene Substanz getriggerten Schaltkreis macht diese entweder dick, doof, hungrig, abhängig oder wahnsinnig. Substanzen, die nicht aus anderen hergestellt, sondern nur durch göttliches Einwirken geschaffen werden, nennen wir Elemente.
Siehe auch: Wasser
Siehe auch: Wein
Siehe auch: Mumpe
Siehe auch: Spice.
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Die auf Prof. A. Donda zurückgehende Stochastische Überprüfung automatisierter Regeln des bösen Blicks ("Stochastic Verification of Automised Rules of Negative Enchantment") und damit eine Disziplin zwischen exakter Wissenschaft und Magie sowie eine der theoretischen Grundlagen der Cerebrosophie.
Eine der zentralen Thesen der Svarnetik ist, dass Information eine Masse hat (und damit Energie abstrahlt) und Kritikalitätsbedingungen unterliegt. Somit kann die Svarnetik ex post als Gegenentwurf zum Konzept der Schwarmintelligenz gesehen werden.
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Tarotkarten sind Quelle der und Schlüssel zur parallelen Semiotik, weil hier qua self-fulfilling prophecy primär zeichenhafte Sachverhalte außertextlichen Realitätsstatus bekommen: Gelenkt durch die Konstellation der Bildkarten, wird der Kartenleger bestenfalls zum halben Autor; die andere Hälfte der Geschichte erfindet sich selbst.
Die Tradition der Tarotkarten reicht bis weit in die Zeit der Kabbala zurück, jedoch gelten die Sinti und Roma als die Begründer der Wahrsagerei mit Tarotkarten. In Jahrhunderten scheinbar zielloser Suche hatten diese fahrenden Völker das esoterische Wissen verschiedenster, teilweise mittlerweile längst verschollener Kulturen assimiliert und für sich genutzt. Das Kartenlegen gewährte ihnen dann eine Art "Fahrplan".
Ein Satz Tarotkarten besteht aus einen erweiterten Kartenspiel aus 56 Karten (König, Dame, Reiter, Bube und die Werte 10 bis 1 in den "Farben" Stäbe, Schwerter, Münzen und Pokale), den sog. kleinen Arkanen. Hinzu kamen ursprünglich aus zahlenmystischen Gründen dreiundzwanzig große Arkanen (oder Trümpfe) - Bildkarten von herausgestellter Bedeutung, die die Grundlage der modernen Psychoanalyse bilden. Aus anderen zahlenmystischen Überlegungen wurde der dreiundzwanzigste Trumpf, der Knürratan, ersatzlos gestrichen, sodass ein Tarotspiel 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 = 78 Karten enthält.
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Angst, Schrecken; engl.: Shock and Awe
In der Rhetorik des Establishments eine kommunikative Handlung, die X begeht, um Y körperlichen (auch letalen) Schaden zuzufügen, mit dem Endziel, Z zu beeindrucken. Die Varianten des Terrors unterscheiden sich im Verhältnis von X, Y und Z:
- meistens ist Y und Z dieselbe Personengruppe („Das habt ihr nun davon!");
- in Sonderfällen sind Y militärische Verbündete von Z („Schaut, wie es denen geht!");
- in besonderen Sonderfällen sind Y militärische Verbündete von X („Seht mal, was wir können!");
- in besonders besonderen Sonderfällen ist Y eine Teilmenge von X („Kommt schon , das kriegen wir vielleicht doch noch hin!").
Weiterhin ist Terror zu unterscheiden nach der Art des Beeindruckens; so geht es darum,
- Z von seiner militärischen, moralischen oder sexuellen Überlegenheit zu überzeugen;
- Geld zu verdienen, Absatzmärkte und Rohstoffquellen zu sichern;
- einem Götzen zu opfern;
- eine Wette zu gewinnen;
- Einschaltquoten zu erzielen;
- Langeweile zu bekämpfen.
Kombinationen dieser Motivationen sind möglich.
Siehe auch: Krieg. (Quelle: H. Filbinger, Handbuch des Militärgerichtswesens, Verlag a.d. Wolfsschanze, Dresden 1994.)
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Legt euch nicht mit den Texanern an, immerhin sind sie die Bayern in Gottes eigenem Land, und außerdem kommen Townes Van Zandt und Tom Shaka aus Texas. Nur eine kleine Anekdote sei erlaubt: In meiner Studienzeit waren die Hürden für Touristenvisa nach den USA noch nicht allzu hoch und ich tingelte während der Semesterferien als Bauchredner durch die Südstaaten. Bei einer texanischen Ranch spielte sich Folgendes ab:
Der Inhaber der Ranch (nennen wir ihn Goerge) saß auf seiner Terrasse, trank Bier und bekam Besuch von einem Fremden. Er wollte gerade seine Rifle durchladen, als der Besucher sich freundlich als Tierflüsterer vorstellte.
"Dürfte ich mal einen Moment lang mit deinem Pferd sprechen?"
Was für ein Spinner, dachte George, aber er willigte ein.
"Guten Morgen, Pferd."
"Guten Morgen, Fremder. Du bist nicht von hier, was?"
"Nein, aber sag mal, geht es dir hier gut, auf dieser Ranch?"
"Na klar, ich habe eine schöne Koppel und kriege immer leckeren Hafer zu essen. Was kann man sich als Pferd noch wünschen?"
"Na dann ist ja alles gut, Pferd. Auf Wiedersehen."
Dem armen Goerge fiel fast die Augen aus bzw. die abstehenden Ohren ab. So konnte er nichts erwidern, als der Fremde sich dem Hund vorstellte.
"Hallo Hund.'
"Howdie, Fremder."
"Sag mal, wie geht es dir?"
"Oh, ich hab's gut hier. Nicht gerade viel zu tun, aber die Versorgung ist okay."
"Na dann noch viel Spaß, Hund."
Als Drittes bat der Reisende, ein paar Worte mit den Kühen zu wechseln.
"Die... die Kühe... glaub Ihnen kein Wort, die lü... lügen wie gedruckt! - Und nun verschwindest du besser, oder ich schieß dich übern Haufen!
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"In der Hölle kochen die Engländer."
Unbekannt.
Kann es einen Gott geben, der insbesondere sonntagmorgens so viel Übel auf der Welt zulässt? Nach Jahrhunderte währenden hitzigen Diskussionen sowie der thermischen Umerziehung ganzer Generationen von Häretikern haben sich die großen Kirchen schließlich auf einen wenig orginellen, aber effektiven Kompromiss geeinigt, nämlich die sog. Leibniz-Formel. Nach Leibniz leben wir in der besten aller möglichen Welten, d.h. z. B.
- wäre George W. Bush als kleiner Junge vom Bus überfahren worden, wäre Donald Rumsfeld amerikanischer Präsident geworden;
- in einer Welt, in der uns erspart bliebe, gelegentlich Socken über nasse oder schlecht abgetrockenete Füße ziehen zu müssen, könnten wir womöglich unseren Televisor nicht abschalten;
- ein Universum ohne Dieter Bohlen müsste ohne den Geschmack von Schlagsahne, die auf Schokoladeneis festfriert, auskommen;
- ohne Hundekakcke keine Touché-Cartoons in der taz
- u.v.m.
Wem das nicht passt, der kann sich ja eine Parallelwelt suchen, z.B. durch parallelsemiotisch betriebene Science-fiction-Studien.
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Religiös-spirituelle Lehre fußend auf den Werken der Mme Blavatzky, aus der die Anthroposophie, im Ansatz auch die Ariosophie, nicht aber die Cerebrosophie hervorgegangen ist.
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* 7. JH v.u.Z, griech. Philosoph und Komödiendichter. Thiropitakos entstammte einem manichäischen Dorf, das von den verfeindeten Attiläern versklavt wurde. Als Pfand wurden einige Kinder jahrelang in einer Höhle gefangen gehalten. Die in der Höhle lebenden, mittlerweile erwachsenen Menschen sahen jahrelang nur die Schatten des Geschehens außerhalb der Höhle und vertrieben sich die Zeit damit, Geschichten dazu zu erfinden. Thiropitakos war unter den Höhlenmenschen als Meister vor allem der Komödie anerkannt. Jedoch gelang ihm nach ein paar Jahren die Flucht über Mesopotamien und Indien nach China, wo er das erste Schattentheater eröffnete. Dieses wurde aber auf Betreiben örtlicher Behörden unter Einflussnahme der Schaustellersyndikate - derer es allein in Shanghai 57 gab - geschlossen und Thiropitakos kehrte nach Griechenland zurück. Dort fand er seine alten Freunde, die nach nach Abzug der Attiläer noch immer in der Höhle hausten. Als diese seine Geschichte hörten, warfen Sie ihm Aufschneidertum bzw. mangelnde Glaubwürdigkeit und Arroganz vor - tatsächlich hatten Sie einfach nur jegliches Interesse an der außerfiktionalen Realität verloren. Frustriert wandte er sich ab und zog nach Athen, wo er sich als Bäcker verdingte. Über sein weiteres Leben ist nichts bekannt.
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Das große Nichts, dem wir gegenüberstehen, wenn unsere biologische Uhr abgelaufen ist, im Gegensatz zum Leben. Wenn wir danach überhaupt noch weiterexistieren, besteht die Möglichkeit der Erlösung oder der Verdammnis, je nachdem, ob wir in unserem Leben mehr Johnny Cash oder mehr Jim Morrison gehört haben. (Eine Theorie, die beide Möglichkeiten vereint, ist die Bürokratenhölle; eine Lehre der ewigen Verdammnis ist die der Reinkarnation.)
Die Leute warten auf dem Père-La-Chaise
und da steht ein Priester und redet viel Käse.
Da ertönt von Weitem verhaltnes Genäsel
und da kommt er auch schon auf seinem alten Esel.
Er sieht aus wie 'ne Krähe und er klingt alt und krächzig -
Jeder denkt, er ist tot, doch dieser Leichtsinn rächt sich,
denn er war nur kurz auf'm Highway 61.(T. Denkforsch: Highway 61)
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Das Trigon von Uppsala ist ein philosophisches Konzept der Schwedischen Schule um Törge Röverberg (1749 - 1813). Es bildet den Begründungsendpunkt einer ontologischen Kategorienlehre um die "Metaklassen" Geist, Energie und Materie. Demnach gehöre "alles Seyende nicht nur einer dieser Meta=Classes an, sondern habe Aspecte von allen Dreyn, von Geist (spiritus), Energi und Materia" (Röverberg 1786, übersetz von G. C. Lichtenberg, Göttingen, 1792). Eine Abbildung des Trigons ziert neben dem Kreuz, dem schwedischen Landeswappen und dem Freimaurerzeichen den Mosaikfußboden der Ehrenhalle der Universität Uppsala.
Die Schwedische Schule, der auch Peter Bellmann und Carl von Linné angehörten, erntete bei den deutschen Idealisten um Fichte und Hegel vor allem (unbegründeten) Spott. Eine Berufung nach Uppsala war eine beliebte, im Scherz angedrohte Strafe für verspätete Veröffentlichungen, verlorene Trinkspiele und dergleichen. Schopenhauer dagegen zitiert Röverberg in der "Welt als Wille und Vorstellung" allein dreizehnmal. In der neuesten Zeit, die dem digital-diametralen Diktat unterworfen ist, gilt das Trigon als bestenfalls unmodern, schlimmstenfalsch als falsch.
Das Trigon lässt sich als dreidimensionales Koordinatensystem auffassen, dessen Achsenschnittpunkte jedoch nicht in einem Ursprung liegen. Somit wird räumlich verdeutlicht, welchen Anteil eine der genannten Metaklassen an einer ontologischen Klasse (oder einem Element daraus) hat. In einer neueren, auf das Triumbierat zurückgehenden Fassung, dem "Trigon von Oha" (Flinck 2003) werden i.W. die Bezeichnungen für die Metaklassen Geist, Materie und Energie ersetzt durch die Begriffe Gehirn, Gebein und Gemächt.
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"Ein Schizo ist nie allein."
Unbekannt
Das Triumbierat ist eine in Schleswig-Holstein beheimatete Denkerschule, der so rühmliche Geister angehören wie Dolf Cohn-Restik, Theodor S. Flinck und Tilo Denkforsch. Wichtigstes Arbeitsgebiet sind die parallele Semiotik und die Weiterentwicklung von garbologischen Ansätzen im Gehirnthalerismus sowie die Pflege dieser Internetptäsenz.
Weiteres Aktionsfeld ist der Kulturkampf gegen das Establishment, Bier in braunen Flaschen, Anis, Fenchel, Kümmel, Jasmin, Dieter Bohlen, Sitcoms, Existenzrechtfetischismus, Hundekacke, angebliche Dyskalkulie, selbstverständlich die... würg... ächz! ...Klimbims, platte Fahrradreifen, Lakritze, SUVs, die 80er Jahre, Überbewertung der Toleranz u.v.m.
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1. Kommunikationsform für die Masse und für Wesen mit etwa haselnussgroßen Gehirnen - beispielsweise Amseln.
2. So ein Internetdingens, das es den Nutzern ermöglicht, Texte mit einer Länge von 140 Zeichen zu übermitteln. Das wäre, wenn die Zeichen als parallelsemiotische Entitäten aufgefasst werden, mehr als ein Individuum in seiner Lebenszeit verdauen kann. Es gbt aber noch keinen verbürgten Nachweis, dass diese Grenze jemals ausgeschöpft wurde.
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Wegen der Synchronoklastizität der Raumzeit ist die Anzahl der möglichen Paralleluniversen begrenzt.
1. Das große Nichts, das uns umgibt, wenn wir uns zwischen verschiedenen Himmelskörpern bewegen. Im Weltall herrscht kein Vakuum, sondern ein sehr, sehr, sehr geringer Druck, die sog. dunkle Energie sowie das intergalaktische Bewusstsein. Damit ist der Weltraum nicht nur die Heimat verschiedener lebloser Himmelskörper, sondern auch von planetaren Quantenobjekten, die über den achten Schaltkreis miteinander kommunizieren können.
Reisen durch das Universum sind oftmals Gegenstand von Science-fiction-Literatur.
2. Außerdem bezeichnet der Begriff eine pseudo-kohärente Menge von Objekten wie etwa Individuen, Orten oder Gegenständen) sowie ihrer Relationen zueinander, den sog. Naturgesetzen. Beispiele wären das Marvel-Universum, Entenhausen, das Jim-Knopf-Universum oder Utopia, jene fantastische Welt, in der Arbeit sich lohnt und Politiker die Wahrheit sagen. Wie in Brian W. Aldiss' "Report über Probalität A" ausgeführt, kann jedes Universum Teilmenge eines anderen sein. Der Parallelsemiotiker unterscheidet meist nicht zwischen den Graden der Fiktionalität der einzelnen Teiluniversen und wagt keine Prognose, inwieweit das unter 1 beschriebene eine Lüge darstellt oder einer wie auch immer gearteten übergeordneten Wirklichkeit entspringt.