Nach einer mehr oder weniger gelungenen Close-reading-Attacke auf Zibaggers Viele-Welten-Theorie zerfasert die ganze selbstverzweckte sinnüberladene Wohlfühligkeit des bürgerlichen Lexikalismus und man steht eigentlich nur noch vor der Wahl, diese jammervollen grau beschlipsten Bohrköpfe von der Singularitätsfraktion voller Verachtung in den Sonnenuntergang zu niesen oder einen or­dentlichen Schluck aus der Nierenpulle zu nehmen und zusammen mit dem grünaugigen Gerichts­vollzieher die ewigen Jadggründe des atavistischen Hühnergotts zu verunsichern. Dachte ich jeden­falls, aber dann tat sich mir eine dritte Alternative auf, eine, die weder in Zibaggers Register noch in der legendären Son­derausgabe von Meine Familie und ich zur deutschen Wiedervereinigung zu fin­den ist: das Trompeti­kon. Sie denken, ich bluffe nur, aber weit gefehlt: Ich hatte aus purer Verzweif­lung an einer Apfelmu­stube geschnüffelt und nach mindestens drei Gründen gesucht, warum ich dem sauertöpfischen Chef­kassierer des Baumarkts um die Ecke nicht einfach mal einen Floh namens Mozart ins Ohr setze (wie unschwer zu erraten ist, ist mir nicht einer eingefallen), da erschien es vor mir ganz strahlend und klar, es schälte sich geradezu in meine Welt hinein. Nein, ich halte mich nicht für einen Auserwählten, und ja, jeder kann das Trompetikon finden, nur offenbart es sich niemals mehrfach in derselben Gestalt, sel­ten unter demselben Namen, und das Antifokalisierungsfeld ver­nebelt jedem, der allzu scharf hinsieht, den Blick, sodass man eben (wie in meinem Fall) sehr viel Glück braucht, jedenfalls mehr Glück als Verstand, und das ist bei Menschen, die sich erfolgreich mit Zi­bagger auseinandersetzen, verdammt selten. Genützt hat es mir übrigens auch nichts, denn als ich versuchte, mit einem kräftigen Luststoß ins Trom­petikon einen guten Ton zu erzeugen, bin ich wohl an die Remanenz der Welt gekommen, aus der es sich herausgeschält hat, in der vielleicht die Hüh­nergötter selbst graue Schlipse tragen oder grüne Au­gen haben oder, was noch schlimmer ist, im Sonnenuntergang entstehen wie der Phönix aus der Fla­sche. Schon bei der kleinsten Berührung machte es Peng und alles war zurück auf Start. So trottete ich an den löchrigen Gestaden des Was-auch-immer entlang nach Hause. Mozart wartete auf mich.

01/2019