Ein Verfahren, mit dem die Widrigkeiten des täglichen Lebens besser zu bewältigen sind. Es besteht darin, Situationen zu vereinfachen und das ziellose Nachdenken zu reduzieren. Einzelschritte sind, die Schuhsammlung auf 42 Paare zu verkleinern, Bücher nach einmaligem Lesen an die beste Freundin zu verschenken, das Handy auch mal auszuschalten, gelegentlich sogar Halbfettjoghurt zu genießen, Männer und Mathematik zum Gegenstand von Gespött zu machen und originär lateinische Fremdworte durch (notfalls falsche) englische Begriffe zu ersetzen.
Zu unterscheiden ist zwischen aktiver und passiver Simplifikation, wobei ein passiver Simplifikant (i.d.R. ein*e Angehörige*r des Establishments) die Sätze der aktiven Simplifikanten nur wiederholt oder bestenfalls plagiiert. Es wäre dabei ein Kategorienfehler, passive Simplifikation mit mangelnder Bildung oder gar selbst gewählter Dummheit gleichzusetzen. Sie ist höchstens ein (großer) erster Schitt in diese Richtung. Aktive Simplifikanten, zu denen etwa die furchtbaren der Klimbims gehören, versuchen Dr. G. die Herrschaft über den Planeten streitig zu machen und werden natürlich als erste an die Wand gestellt, wenn die große Revolution kommt.
Siehe auch: Postfaktizität
